Dr. Dominik Dotzauer

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Abnehmen nach der Schwangerschaft: warum ist es so schwer?

Inhaltsverzeichnis

Nach der Schwangerschaft haben wir oft nicht nur ein Kind, sondern auch ein paar Kilos zu viel.

Aber warum ist es so schwer, diese Kilos wieder loszuwerden?

Was dahintersteckt, erfährst du im folgenden Video.

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Warum nehmen so viele Frauen nach der Schwangerschaft nicht ab?

In diesem Artikel finden wir zusammen raus, warum das so ist, was es so schwer macht, danach wieder abzunehmen, wie es überhaupt zu der Zunahme kommt, und was du tun kannst, wenn du nach der Schwangerschaft abnehmen möchtest.

Die Ursachen für die Zunahme

Ich kann es total verstehen. Durch eine Schwangerschaft verändert sich zum einen der Körper, durch die ganzen Schwangerschaftshormone, zum anderen verändern sich aber auch die Lebensumstände stark.

Auf einmal ist da vielleicht ein Kind oder sogar mehrere Kinder da. Die Beziehung verändert sich, vielleicht wohnt man woanders und vielleicht verändert sich auch jobtechnisch noch was. Ganz viele Sachen im Alltag verändern sich. Da ist es ja auch eigentlich zu erwarten, dass das ja auch zu anderen Resultaten führt.

Also verändert sich auch der Körper. Und viele Mütter befürchten auch, dass nach einer Schwangerschaft der Körper nie wieder in einen ähnlichen Zustand wie vor der Schwangerschaft kommen kann. So eine Figur praktisch für immer ausgeschlossen wäre. Das wird schließlich ja auch oft genug wiederholt.

Worauf basieren diese Empfehlungen zur Abnahme nach der Geburt?

Jetzt ist es aber vielleicht ein bisschen komisch, wenn jetzt hier ein Mann, der ja offensichtlich nicht schwanger werden kann und nie schwanger war, über dieses Thema redet.

Ich bin aber gleichzeitig auch Mediziner und verstehe dadurch den ganzen physiologisch-medizinischen Teil, helfe aber auch ganz praktisch jeden Tag Frauen, also meinen Klientinnen, zu ihrem Wohlfühlgewicht und das oft nach einer Schwangerschaft. Das heißt, da haben wir sehr viel praktische Erfahrungen mit sammeln können, über:

  1. Zum einen: wie es überhaupt zu dieser Zunahme kam, gerade wenn man immer schlank war davor.
  2. Zum anderen, wie denn so eine nachhaltige Abnahme nach einer Schwangerschaft denn funktionieren kann, also was dafür nötig ist.

Was oft mit dem Körper durch die Schwangerschaft passiert

Also ich höre immer wieder, dass sehr viele Frauen stark darunter leiden, dass sich ihr Körper so sehr nach der Schwangerschaft oder durch die Schwangerschaft verändert hat. Also es ist nicht selten, dass 5, 10 oder mehr Kilos zugenommen wurden und man sie nie wieder losführt. Ich höre immer wieder, wie gefrustet Mütter dann sind und wie sie sich selber mit den eigenen Vorwürfen quälen, aber auch einfach darunter leiden – also einfach nicht zufrieden zu sein mit dem eigenen Anblick.

Selbst wenn es für den Partner kein Problem ist, ist es doch für einen selber einfach etwas, worunter man leidet.

Ob man jetzt nicht mehr in die Kleidung passt oder ob einem einfach der Bauch nicht gefällt oder ob der wirklich einfach im Weg ist, also ob beim Sport oder im Schuhe zubinden. Man ist da wirklich belastet von und möchte das loswerden.

Sie machen sich dann auch oft Vorwürfe, also dass sie faul sein, nicht diszipliniert genug sein, dass sie es ja einfach nur wollen, müssten und dass sie es selber zuzuschreiben haben, dass sie es nicht schaffen abzunehmen. Und sie möchten ihrer Familie ja auch keine Diät antun, geschweige denn mehrfach kochen.

Also zusammen essen wäre ja auch raus, wenn sie sich ganz anders ernähren würden. Und dann sind sie auch noch gereizt und lassen es sogar manchmal an ihren Kindern aus, obwohl sie das ja eigentlich gar nicht wollen. Sie wären z.B. lieber gelassener. Und dann, wenn vielleicht versucht wird, anders zu kochen, dann muss man auf einmal doppelt kochen. Arbeitsaufwand steigt, man ist getrennt und verbringt dann auch nicht mehr so viel Zeit mit den Kindern. Also auf allen Ebenen ist es so wesentlich schwieriger als vorher.

Ist eine Abnahme nach der Schwangerschaft unmöglich?

Jetzt ist es aber so, dass Abnehmen trotzdem möglich ist. Also die Schwangerschaftshormone haben nicht dauerhaft etwas im Körper beschädigt oder umgeschaltet, wie es oft gedacht wird.

Was wirklich wichtig zu verstehen ist, ist, dass die Lebensumstände schwieriger geworden sind, um schlank zu werden und natürlich auch zu bleiben.

Gerade Schlafmangel hat viele negative Auswirkungen, zum einen auf den Fettverlust, aber zum anderen auch einfach auf Hunger oder Appetit.

Also wir wollen mehr essen, wenn wir nicht ausreichend schlafen.

Und gerade mit einem jungen Kind ist es ja nicht selten, dass wir Probleme haben, durchzuschlafen.

Warum Mütter oft zu kurz kommen

Und dann ist da noch der große Punkt, dass viele Mütter sich nicht mehr ausreichend um sich selber kümmern.

Also das ganze Thema Selbstliebe oder Selbstannahme und Selbstfürsorge, dass das hinten runterfällt.

Also sie selber sind dann praktisch die Letzten, um die sich gekümmert wird.

Hier hilft direkt eine andere Perspektive und zwar, was würdest du bei einem Notfall im Flugzeug machen.

Im Flugzeug setzen wir die Sauerstoffmaske nicht zuerst dem Kind auf, sondern da soll die Mutter sich selber zuerst die Sauerstoffmaske aufsetzen.

Und zwar, weil nur wenn sie selber ausreichend versorgt ist, also sie frei atmen kann, praktisch ihre Bedürfnisse befriedigt sind, nur dann kann sie sich ja wirklich angemessen ums Kind kümmern und nur dann sind beide sicher.

Genauso ist es auch beim Abnehmen und bei einem gesunden, entspannten Essverhalten.

Was ist nötig, um nach der Schwangerschaft abzunehmen?

Dafür ist es wichtig, dass in allen drei großen Bereichen das Nötige getan wird, also die Sauerstoffmaske aufgesetzt wird, damit nachhaltig abgenommen werden kann und das Essverhalten entspannt ist und natürlich gesund.

Dafür gilt es in Schritt 1 den Körper mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen, damit der Hunger erst gar nicht aufkommt, also nicht erst zum Essen zu greifen, wenn es zu spät ist und den Hunger wegzudrücken, sondern sich da so drum zu kümmern, dass der Hunger gar nicht erst einen so überfallen kann, vor allem abends, weswegen man dann auch viel zu viel isst oder, weswegen man dann Süßigkeiten in sich reinstopft und das dann später bereut.

Wenn du stattdessen darauf achtest, dass du deinen Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgst, dann kann das so gar nicht passieren.

Schritt 2 ist dann zu schauen: wie ist es denn vom Kopf her?

Sind meine emotionalen Bedürfnisse befriedigt.

Achte ich auf meine Grenzen.

Schaue ich, dass ich, wenn ich emotional esse, rausfinde, was dahinter steckt und dann da ganz gezielt rangehe.

Weil das ist halt wirklich nötig, damit der Essdruck sofort abfällt.

Das heißt, du brauchst ja auch gar keine Disziplin mehr, um der Schokolade zu widerstehen, wenn du sie gar nicht essen möchtest.

Schritt 3 ist dann zu schauen, ob du einfache und alltagstaugliche Lösungen hast.

Also was du dir außerhalb besorgen kannst zum Essen, wie du zu Hause mit weniger Aufwand als für Fastfood dich mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen kannst, auf eine Art und Weise, dass du es auch essen möchtest und dich nicht dabei quälst.

Also dass du es dir da leicht machst im Alltag und einfach eine Reihe von praktischen Lösungen hast, zwischen denen du dann wechseln kannst, damit dir da auch nicht langweilig wird.

Viele nehmen für eine Schwangerschaft, das heißt für ihr Kind, eine Zunahme in Kauf und das oft auch dauerhaft.

Und das muss man natürlich dann auch hoch anrechnen, weil schließlich opfern wir ja dann hier etwas für einen anderen Menschen.

Aber das Ganze ist so gar nicht notwendig und es wäre sogar noch besser für die Kinder, wenn die Mutter es schafft, ein entspanntes Verhältnis zum Essen zu entwickeln und abzunehmen, weil sie das ja auch wieder vorlebt.

Sie ist ja auch immer ein Vorbild.

Also du als Mutter bist immer ein Vorbild für deine Kinder.

Ob du das möchtest oder nicht, das ist leider und zum Glück immer der Fall.

Weil auf der einen Seite kannst du so zwar nicht erzählen, was sie anders machen sollen als du.

Auf der anderen Seite kannst du einfach wirklich deine eigenen Bedürfnisse in den Fokus stellen, dich um deine Figur, dein Essverhalten und dein Wohlbefinden kümmern und tust so auch deinen Kindern etwas Gutes.

Zum einen, weil du es weitergibst, zum anderen aber auch, weil du ein gelassenes Verhältnis zum Essen, zu dir selbst und dann natürlich auch zu allen nahestehenden Personen haben kannst.

Viele merken auch leider nicht, wie viel Groll, Frust und Anspannung sie aufbauen, dadurch, dass sie so unter ihrer Figur und ihrem Essverhalten leiden, also auch unter diesem Kontrollverlust.

Und das geben sie dann ausgerechnet weiter an diejenigen, die am wenigsten dafür können, also die Kinder.

Warum Zögern riskant ist