Body Positivity Kritik: Warum du dein Fett nicht lieben lernen kannst

 

Wenn du Bilder von dir siehst, willst du am liebsten heulen. Kein Wunder, dass du wegrennst wenn die Kameras rauskommen.

“Das bin nicht ich”, denkst du.

Und da taucht ein Gedanke auf, der ziemlich verführerisch wirkt. Du hast ihn bestimmt schon oft gelesen oder gehört.

“Mag dich so wie du bist”.

Vielleicht hast du das auch schon ausprobiert, dich einfach mehr zu mögen.

Aber daran scheitern viele. Und das liegt nicht daran, dass sie es nicht ernsthaft versucht haben. Das wird bestenfalls ein Ertragen, aber kein echtes Annehmen.

Wie eine Dame neulich im Erstgespräch zu mir meinte: Jemand, der kein Sushi mag, dem kannst du auch nicht sagen “jetzt mag mal rohen Fisch!”

Und so ist das auch mit der eigenen Figur – wenn man sich in “unförmig” nicht schön findet, dann wird sich das auch dadurch nicht ändern, dass man das annimmt oder Schönheit an anderer Stelle findet. Den Bauch wird man trotzdem nicht wirklich lieben.

Egal, wie oft das auf Instagram wiederholt wird.

Übrigens, meistens von jungen Damen die hervorragend aussehen – aber die ein oder andere Imperfektion haben.

Oder von Menschen, die wütend sind, dass sie sich auf ihr Aussehen reduziert fühlen – oder sich selber darauf reduziert haben.

Aber was natürlich wirklich geht, wenn man sich nicht schön findet: sich daran gewöhnen – auch wenn es einem nicht gefällt.

Man kann sich an alles gewöhnen. Dafür ist unser Gehirn gemacht – wir sind Überlebenskünstler und arrangieren uns mit fast allem. Irgendwann wird alles “normal”.

Das bedeutet auch, dass wir uns an sehr viel Körperfett und schädliche Essgewohnheiten wunderbar gewöhnen können.

Egal, ob Mittagstief, Schmerzen beim Gehen, dass der Bauch immer wieder nervig im Weg ist oder dass wir bei Stress wie ferngesteuert zum Kühlschrank laufen.

An all das gewöhnen wir uns – und nehmen es entweder gar nicht mehr so richtig wahr – oder vermeiden Situationen wie den Blick in den Spiegel.

Aber willst du dich an etwas gewöhnen, dass du eigentlich ändern kannst? Meiner Ansicht nach ist das eine typische unsichtbare Falle – die dich davon abhält dich in deinem Körper wohlzufühlen.

Wohlfühlen geht nicht mit radikalen Diäten, mit Pulvern oder mit Pillen – auch nicht mit starren Essensplänen.

Aber mit einem eigenen Weg – einem Weg der wirklich zu dir, deinem Körper und deinem Alltag passt.

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Das Leiden steht dir dabei nicht im Weg. Im Gegenteil. Wenn du Abnehmen willst, ist dieses Leiden sogar gut. Je bewusster du es dir machst, desto mehr Antrieb hast du.

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Antrieb den du in eine bleibende Veränderung stecken kannst – zuerst von deinem Essverhalten, deinem Umgang mit dir selbst – und dann verändert sich auch dein Körper. Damit du dich nachhaltig wohlfühlst – so sehe ich es dauernd mit meinen Klienten.

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Wie siehst du das? Hast du das auch so erlebt oder siehst du es anders? Schreib mir einen Kommentar, damit ich deine Perspektive nachvollziehen kann. Bin gespannt!