Würdest du deinen Ernährungsplan mal endlich durchziehen, wärst du schon längst am Ziel.
Warum hältst du den nicht durch?
Warum sabotierst du dich selbst?
Kannst du Nichtmal einen simplen Plan so wie er da steht durchziehen?
Du bist dann entweder richtig wütend auf dich – du bist sonst so Willensstark, aber hier wirst du immer wieder schwach.
Oder du bist traurig. Traurig darüber so inkonsequent zu sein.
Was wäre, wenn du ganz automatisch das Richtige tun würdest?
Das geht, wenn du einige Punkte verstehst und einen anderen Weg findest.
Dafür ist es wichtig zu verstehen:
1. warum Ernährungs- und Diätpläne so beliebt sind
2. warum sie trotzdem nur für ausgewählte Wenige wirklich langfristig funktionieren
3. was stattdessen wirklich funktioniert, wenn du deine Ernährung ändern willst
Fangen wir mit Teil 1 an: Warum sind Ernährungs- und Diätpläne überhaupt so beliebt?
Ernährungspläne sind so beliebt, weil sie das komplexe Problem: “Was soll (oder “darf”) ich essen?” simpel machen.
Es steht schwarz auf weiß, was du essen darfst.
Du musst nicht überlegen.
Du musst nichts entscheiden.
Es ist entschieden worden für dich.
Dein Kopf ist frei – und der Erfolg erscheint dir greifbar.
Und das ist toll – für eine gewisse Zeit.
Bis du einen Ausrutscher hast.
Du greifst zu den Keksen oder zur Pizza – obwohl du das gar nicht wirklich wolltest.
Vielleicht machst du weiter.
Vielleicht beschimpfst du dich als “faul und undiszipliniert”.
Vielleicht nascht du jetzt mehr und mehr.
“Ist jetzt ja eh egal”.
Und dann schmeißt du hin.
Denn solche Pläne haben 2 große Probleme:
1. Wenig Flexibilität – dir ist zwar klar was du essen sollst, aber was ist wenn du mal a) das nicht willst b) das nicht hast c) du etwas anderes unbedingt essen willst? Dann gibt es nur schwarz oder weiß.
2. Langfristig keine Lösung, weil sie deine Freiheit zu sehr beschränken. Jeder Mensch strebt nach Autonomie – und die einzuschränken geht nur kurzfristig gut – zumindest wenn du nicht dein ganzes Leben gegängelt und gezwungen werden willst. Entweder du bekommst durchgängig Druck von außen und wirst gezwungen – oder du machst dann aus Prinzip genau das Gegenteil. In der Psychologie wird das auch “Reaktanz” genannt.
Ein Ernährungsplan ist meistens starr.
Dein Leben ist es wahrscheinlich nicht.
Willst du dich dem Plan anpassen – oder soll der Plan sich dir anpassen?
Was ist, wenn du mal Pizza, Kuchen oder ein Eis essen möchtest mit Freunden – aber das laut deinem Plan verboten ist?
Was du wirklich brauchst, ist ein flexibler Plan oder ein flexibles Konzept das zu dir passt.
Verstehe mich nicht falsch.
Ein Plan kann helfen – so wie Stützräder beim Fahrradfahren.
Aber irgendwann willst du frei ohne sie fahren können.
Die Ausnahme sind sehr zwanghafte Persönlichkeiten – viele Fitnessinfluencer und Bodybuilder fallen darunter.
Achtung: Das ist keine Bleidigung oder ähnliches.
Das sind dann Menschen, die starke Ängste und Druck verspüren, wenn sie sich nicht genau an den Plan halten.
Es genau so zu machen entlastet sie. So wie manche Menschen immer wieder zurück gehen müssen, um sicherzustellen dass der Herd aus ist. Oder die sich ausgiebig waschen, weil sie Angst vor Bakterien haben.
Nach außen auf Instagram und Youtube wird das dann gerne als große Disziplin dargestellt – und als wäre das alles gar nicht so schwer diesem Plan zu folgen.
Und das ist es auch nicht – wenn du fast eine Panikattacke bekommst oder unkontrolliert zu weinen anfängst, sobald du dich nicht genau an die Vorgaben hältst.
Dann ist es wirklich leicht dich an den Plan zu halten – weil dann die innere Anspannung sofort abfällt.
Du würdest dann von deinem Kopf sofort belohnt werden, den Plan wie aufgeschrieben umzusetzen.
Wenn das bei dir im Kopf nicht so funktioniert, wird es sehr schwierig sein dich durchgängig an diese Pläne zu halten.
Aber das ist auch nicht nötig, um deine Ernährung dauerhaft umzustellen.
Pläne sind gut für den Start, aber dann wird es nötig Prinzipien zu verstehen und Fähigkeiten zu trainieren – damit du dir selber einen Plan machen kannst und den an deine Laune, Gegebenheiten usw. anpassen kannst.
Sonst hast du es nie gelernt selber Fahrrad zu fahren.
Was besser funktioniert, ist:
– Prinzipien zu verstehen, wie Kaloriendefizit, richtige Ernährung um satt und zufrieden zu sein, richtiger Umgang mit Abweichungen & Ausrutschern
– Systematisch und mit Verständnis für dich dein Verhalten ändern – statt nur mit Zielen und Druck
– Deine Bedürfnisse dabei respektieren und die Signale deines Kopfs und Körpers lesen lernen
Letztlich geht es darum richtig zu essen – oder sogar: richtig zu leben.
Aber nicht richtig wie es vorgeschrieben ist in irgendeinem starren Konzept.
Sondern richtig für dich.
Bei einem Ernährungsplan lernst du oft fast nichts.
Es gilt das richtige Wissen und Fähigkeiten zu lernen – und daraus die richtigen Gewohnheiten bilden.
Nur dann kriegst du Resultate, die bleiben.