Alkohol und Abnehmen – geht das zusammen?
Du liest, dass Alkohol den Stoffwechsel ausbremsen würde, den Fettabbau auf Sparflamme herunterfährt und dann auch noch den Muskelaufbau hemmt.
Bier, Wein und andere alkoholische Getränke würden dein Training sabotieren – und es kommt noch schlimmer: Alkohol würde auch für fiesen Heißhunger sorgen.
Und viele Erfahrungsberichte scheinen das zu untermauern. “Bier macht jede Diät zunichte.”, sagt der eine.
Oder du findest Erfahrungswerte, wie diesen: “Seit ich komplett auf Bier verzichte, bin ich ohne weitere Änderungen meines Essverhaltens im Idealgewicht“.
Was stimmt denn jetzt wirklich? Was ist die Wahrheit?
Musst du wirklich das trinken komplett aufgeben so lange du abnehmen willst – und vielleicht sogar: für immer lassen, wenn du schlank bleiben willst?
Vorweg schon mal: Alkohol wird bevorzugt verbrannt und reduziert tatsächlich die Fettverbrennung. Deswegen musst du aber nicht mit dem trinken aufhören. Du kannst regelmäßig trinken und schlank werden und bleiben, solange du den Jojo-Effekt vermeidest.
Aber gleich mehr dazu.
Die Wirkung von Alkohol auf Fettverbrennung und Stoffwechsel
Alkohol ist ein Makronährstoff und liefert 7,1 kcal pro Gramm. Damit sind das wesentlich mehr als Kohlenhydrate (4 kcal/g) und Eiweiß (4 kcal/g), aber etwas weniger als Fett (9 kcal/g). Da
Alkohol wird vom Körper zuerst abgebaut, da es nicht gespeichert werden kann – im Gegensatz zu Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß. Trinkst du also Alkohol, dann werden also logischerweise weniger Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße verbrannt.1Shelmet JJ, Reichard GA, Skutches CL, Hoeldtke RD, Owen OE, Boden G. Ethanol causes acute inhibition of carbohydrate, fat, and protein oxidation and insulin resistance. J Clin Invest. 1988;81(4):1137‐1145. doi:10.1172/JCI113428 Link
Alkohol wird dafür im Körper zu Acetat abgebaut – ein Gift, das schnellstmöglich von deiner Leber entsorgt werden soll. Da es vielen Asiaten an einem Enzym fehlt, um Alkohol abzubauen, laufen sie auch schon von wenig Alkohol rot an.
Prinzipiell ist das so als würde jemand immer Bargeld ( = Alkohol) zuerst ausgeben. Hast du kein Bargeld dabei greifst du zu deiner Karte um zu bezahlen. Sofern du also Bargeld hast, gibst du es zuerst aus. Sofern du aber die gleiche Menge ausgibst, wirst du aber gleich viel Geld haben.
Am Ende geht es für den Fettverlust um die Zahl unterm Strich.
Warum viele Menschen abnehmen, wenn sie keinen Alkohol mehr trinken (die echten Ursachen):
- Alkohol wird in Form von flüssigen Kalorien aufgenommen (das sättigt schlechter)
- Alkohol regt den Appetit an – deswegen wird etwas alkoholhaltiges auch als Aperitif serviert
- lässt einen durch die enthemmende Wirkung in höherer Dosis die guten Ernährungsvorsätze über Bord werfen
- kann den Muskelaufbau die nächsten Stunden stören
- stört den Schlaf an sich und das mit Alkohol nachts (länger) unterwegs sein wird oft auch nicht kompensiert
Wenn du das alles weißt, kannst du es auch geschickt umschiffen.
Du kannst darauf achten:
- Weniger Kalorien davor und danach zuzuführen
- Die Menge an Alkohol begrenzen
Wie viel Alkohol ist in Bier, Wein und Sekt?
Hier findest du eine Tabelle, mit der du auf einen Blick sehen kannst, wie viel Alkohol und Kalorien in typischen Getränken wirklich ist.
[table “” not found /]Wie du trotz Alkohol abnimmst
Du kannst in einer Diät oder im Rahmen deiner Ernährung Alkohol trinken und dabei Fett verlieren. Alkohol kann genossen werden – achte einfach auf die Energiezufuhr, indem du weniger Energie zu dir nimmst (mit Kalorien zählen oder ohne).
Das entscheidende um ein für alle Mal abzunehmen und unser Wohlfühlgewicht dann auch zu halten ist in unserer Erfahrung nicht Disziplin – sondern einen bequemen, passenden Weg zu finden. Wenn du Hilfe dabei willst, dann lass uns in der digitalen Sprechstunde zusammen herausfinden, ob wir dir weiterhelfen können.
Quellen, Studien & Literaturangaben:
- 1Shelmet JJ, Reichard GA, Skutches CL, Hoeldtke RD, Owen OE, Boden G. Ethanol causes acute inhibition of carbohydrate, fat, and protein oxidation and insulin resistance. J Clin Invest. 1988;81(4):1137‐1145. doi:10.1172/JCI113428 Link